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Albert von Haller
1858
geboren am 18. Juli 1808 in Bern
als Sohn des Berner Ratsherrn und Staatsrechtlers Karl Ludwig von Haller
1817 Konvesion seines Vaters zum katholischen Glauben
1820 Familie lässt sich in Paris nieder
1826 Konversion Alberts zum katholischen Glauben in Paris
1829-1835 Studium der Philosophie und Theologie in Rom,
wohnte in dieser Zeit als Lausanner Alumnus im Collegio Germanico (dr. theol.)
29. März 1834 Priesterweihe in Rom
1835-1836 Vikar in Lausanne
1836 - [?] Sekretär von Nuntius Filippo de Angelis (1830-1839) in Luzern
[?] - 1839 Vikar in Schwyz
1839-1842 Pfarrer in Schwyz
1842-1855 Pfarrer in Galgenen und Dekan des Prieterkapitels Ausser-Schwyz
seit 1855 nichtresidierender Churer Domherr
erhält 1856 das Bürgerrecht der Bündner Gemeinde Lantsch/Lenz
1855-1858 Generalvikar des Bistums Chur
18. März 1858 Ernennung zum Titularbischof von Carrhae (Mesopotanien) und Weihbischof von Chur
29. Juni 1858 Bischofsweihe in der Klosterkirche zu Einsiedeln (durch den Bischof von Basel)
starb am 28. November 1858 in Chur
P. Kaspar Willi OSB
1868-1877
Bischof von Chur 1877-1879
[siehe unter den Diözesanbischöfen des 19. Jahrhunderts]
Beschriftungstext 2
Peter Henrici SJ
1993-2007
geboren am 31. März 1928 in Zürich als Sohn des Juristen Ernst Georg Henrici und Marguerite-Marie
Pietzcker
Studium der Altphilologie und Indogermanistik in Zürich
1947 Eintritt in den Jesuitenorden
1949-1959 Studium der Theologie in Pullach bei München, Rom, Paris und Löwen (Dr. phil. / lic.
theol.)
23. Juli 1958 Priesterweihe
1952-1955 / 1960-1966 Repetitor für Philosophie im Collegio Germanico, Rom
1960-1993 Professor für neuere Philosophiegeschichte an der Università Gregoriana, Rom
1. März 1993 Ernennung zum Titularbischof von Ossero und Weihbischof der Diözese Chur
31. Mai 1993 Bischofsweihe (zusammen mit Paul Vollmar) in der Klosterkirche Einsiedeln durch den
Präfekten der Bischofskongregation, Bernardin Kardinal Gantin
1993-1997 Generalvikar des Bischofs von Chur für die ganze Diözese mit besonderer Zuständigkeit
für die Kantone Zürich, Schwyz und Glarus (mit Sitz in Zürich)
1997-2007 regionaler Generalvikar für die Kantone Zürich und Glarus (mit Sitz in Zürich)
5. Februar 2007 Demission von Papst Benedikt XVI. angenommen
Beschriftungstext 2
Paul Vollmar SM
1993-2009
geboren am 11. Oktober 1934 in Überlingen am Bodensee als Sohn des Krankenpflegers Wilhelm
Vollmar und Katharina Nef
1951 Eintritt in die Kongregation der Maristen [SM]
1958-1968 Studium der Philosophie, Germanistik und Theologie in Fribourg (lic. phil. / dr. theol.)
14. März 1964 Priesterweihe in Fribourg
1964-1968 Lehrer und Erzieher in St. Raphael in Fribourg
1968-1972 Lehrer in Zürich
1972-1984 Rektor der Freien Katholischen Schule Sumatra in Zürich
1975-1984 Superior der Kommunität der Maristen in Zürich
1984-1992 Provinzial der schweizerischen Maristen
1986-1992 Spiritual im Priesterseminar der Diözese Sitten
1992-1993 Spiritual im Priesterseminar der Diözese Lausanne-Genf-Fribourg
1. März 1993 Ernennung zum Titularbischof von Missura und Weihbischof der Diözese Chur
31. Mai 1993 Bischofsweihe (zusammen mit Peter Henrici) in der Klosterkirche Einsiedeln durch den
Präfekten der Bischofskongregation, Bernardin Kardinal Gantin
1993-1997 Generalvikar des Bischofs von Chur für die ganze Diözese mit besonderer Zuständigkeit für
die Kantone Graubünden, Uri, Obwalden, Nidwalden und das Fürstentum Liechtenstein
1998-2009 regionaler Generalvikar für die Kantone Schwyz, Uri, Obwalden und Nidwalden (mit Sitz in
Sarnen)
15. Oktober 2009 Demission von Papst Benedikt XVI. angenommen
gestorben am 2. Mai 2021 in Zürich
Beschriftungstext 2
Marian Eleganti OSB
2009-2021
geboren am 7. April 1955 in Uznach/SG
1974 Eintritt in die Ordensgemeinschaft der Benediktiner in Einsiedeln (Pater David)
1976 Austritt aus dem Kloster / Mitglied der Gemeinschaft Priesterwerk um den suspendierten
österreichischen Priester Joseph Seidnitzer [Gemeinschaft heisst heute “Pro Deo et fratribus -
Famiie Mariens”] / Austritt aus der Gemeinschaft erst 1990
1990 Eintritt in die Abtei der Missionsbenediktiner in St. Otmarsberg in Uznach (Pater Marian)
1994 Ewige Profess
23. Juni 1995 Priesterweihe
15. Juli 1999 Wahl zum Abt in St. Otmarsberg (1999-2009)
29. August 1999 Amtsweihe (durch den St. Galler Bischof Ivo Fürer)
2003 Promotion an der Universität in Salzburg zum Dr. theol.
7. Dezember 2009 Ernennung zum Titularbischof von Lamdia und Weihbischof des Bistums Chur
31. Januar 2010 Bischofsweihe in der Kathedrale zu Chur
2010-2011 regionaler Generalvikar für die Bistumsregion Zürich-Glarus
2011-2014 Regens am Priesterseminar St. Luzi in Chur
seit 2011 Jugendbischof für die deutschsprachige Schweiz und den Tessin
2011-2014 Bischofsvikar für die Ordensleute und klösterlichen Gemeinschaften sowie für die
philosophisch-theologische Ausbildung und für die Fortbildung sowie Weiterbildung der Seelsorger
seit 2014 Bischofsvikar für die Neuevangelisierung, Jugend und Familie sowie für die Ordensleute
und klösterliche Gemeinschaften
2019 Rücktritt bei Papst Franziskus eingereicht, mit Datum vom 15. Februar 2021 angenommen
Das zaghaft wiederbelebte Amt des Weihbischofs
In der ältesten Zeit wurden die kirchlichen Weihehandlungen entweder durch die
Diözesanbischöfe selbst (v.a. Ordinationen) oder mit deren Genehmigung durch
Bischöfe benachbarter oder fremder Diözesen vollzogen. Erst im letzten Viertel des
12. Jahrhunderts beginnt für das Bistum Chur in seinem alten Grenzen die
Überlieferung der Namen von Weihbischöfen, z. T. aus der Diözese Konstanz
kommend.
Sie waren als Bischöfe “in partibus infidelium” für längere Zeit beauftragt, in
Vertretung des Churer Ordinarius, der zum geistlichen Reichsfürsten aufgestiegen
und öfters ortsabwesend war, Weihehandlungen (insbesondere Benediktionen
[Kirchweihen]) vorzunehmen. Diese Weihbischöfe hiessen zunächst “vicarii in
spiritualibus generales”, dann im Unterschied zu den Generalvikaren zutreffender
“vicarii in pontificalibus generales”; der gebräuchliste Titel “episcopi suffraganei”
setzte sich letztlich durch. Als letzten Weihbischof vor der Reformation im Bistum
Chur, welche vorwiegend Teile Bündens betraf, nennen die Quellen P. Stephan
Tschuggli OP, wahrscheinlich aus Stuben im Vorarlberg stammend. Als Konventuale
des Dominikanerklosters St. Nicolai in Chur wurde er 1501 zum Weihbischof
ernannt und wirkte als “suffraganeus” oder “vicarius in pontificalibus generalis” unter
den Bischöfen Heinrich von Hewen (1491-1505) und Paul Ziegler (1505/09-1541);
zuletzt erwähnt im August 1538.
Der weitgehende Verlust der weltlichen Herrschaft (Hochstift Chur) und der noch
schmerzlichere Verlust zahlreicher Pfarreien in Bünden machten danach einen
Suffragan - nicht zuletzt aufgrund hoher Bistumsschulden - sehr wohl entbehrlich.
Zwischen 1538 und 1858, also in einer Zeitspanne von 320 Jahren, gab es für Chur
keine Weihbischöfe mehr.
Erst nach Mitte des 19. Jahrhunderts setzte Rom diese, wenn auch äusserst
zaghaft, auch für das Bistum Chur in seinen neuen Grenzen wieder ein, wobei diese
interessanterweise fast durchgehend als Koadjutoren an der Seite eines alternden
oder kranken Diözesanbischofs zu stehen kamen.
Im ausklingenden 20. Jahrhundert schliesslich wurden Weihbischöfe keineswegs
aufgrund pastoraler Notwendigkeit, sondern aus kirchenpolitischem Kalküll
eingesetzt.
Wenn von den fünf Weihbischof-Koadjutoren abgesehen wird (Kaspar de Carl ab
Hohenbalken, Antonius Gisler [starb noch als Weihbischof 1932], Laurenz Matthias
Vincenz, Johannes Vonderach und Wolfgang Haas), ist die Zahl der Amtshinhaber
eines wieder eingeführten “suffraganeus” sehr gering: streng genommen lediglich 5
[wird Gisler hinzugerechnet: 6]. Diese verschwindend kleine Zahl zeigt, dass für
Chur in seiner heutigen Strukturierung in drei regionale Generalvikare mit je einem
“vicarius generalis” an der Spitze und zudem einem vom Kirchenrecht vorge-
schriebenen Generalvikar für die ganze Diözese das Amt des Weihbischofs
schlichtweg überflüssig ist.
Anton[ius] Gisler
1928-1932
geboren am 25. März 1863 in Bürglen/UR als Sohn des Weibels Xaver Gisler und der Katharina Schuler
1881-1888 Studium der Philosophie und Theologie in Rom,
wohnte in dieser Zeit als Churer Alumnus im Collegio Germanico (dr. phil. / dr. theol.)
28. Oktober 1887 Priesterweihe in Rom
1888-1890 Sprach- und Religionslehrer an der Kantonschule in Altdorf sowie Kaplan und Präses des
dortigen Gesellenvereins
1890-1893 Kaplan in Bürglen
1893-1928 Professor für Dogmatik und Apologetik am Priesterseminar St. Luzi in Chur
(veröffentlichte seine Vorlesungen in Dogmatik [in 3 Bde.] 1902/04)
seit 1906 nichtresidierender Churer Domherr
unterlag bei der Bischofswahl 1908 äusserst knapp
veröffentlichte während der Modernismuskrise das Werk “Der Modernismus” (Einsiedeln 1912),
musste sich alsbald gegen den ungerechtfertigten Vorwurf, selbst ein Modernist zu sein, zur Wehr setzen
1908-1912 Subregens am Priesterseminar
1913-1932 Regens am Priesterseminar
20. April 1928 Ernennung zum Titularbischof von Mileve und Weihbischof-Koadjutor mit dem Recht der
Nachfolge für den inzwischen kränklichen Churer Bischof Georgius Schmid von Grüneck (1908-1932)
1. Juli 1928 Bischofsweihe in der Kathedrale zu Chur durch Nuntius Pietro De Maria (1926-1935)
gestorben am 4. Januar 1932 in Chur (noch als Weihbischof)
Beschriftungstext 2
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Liste der Weihbischöfe
vor der Reformation [Teil 1]
13. Jahrhundert
P. Johannes, Dominikaner
seit 1273 Bischof Litauen
(für Chur bezeugt: 1288)
P. Bonifatius, Augustinereremit
auch Weihbischof von Konstanz
und Basel
(für Chur bezeugt: 1294)
Emanuel
Bischof von Cremona
(für Chur bezeigt: 1295)
14. Jahrhundert
P. Jacobus
Bischof von Banados (Thrazien)
auch Weihbischof von Mainz,
Speyer und Basel
(für Chur bezeugt: 1300-1313)
P. Berchtold
Bischof von “Zimbonensis” [?]
auch Weihbischof von Konstanz
(für Chur bezeugt: 1313-1316)
P. Johannes, Johanniter
Bischof von “Recrehensis” [?]
auch Weihbischof von Mainz, Kostanz,
Basel, Lausanne und Brixen
(für Chur bezeugt: 1322/23)
P. Johannes
Bischof von Sunete in Palästina
(für Chur bezeugt: 1338)
Burkard
Bischof von Alessio
auch Weihbischof von Brixen
und Trient
(für Chur bezeugt: 1358/59)
P. Augustinus
Bischof von Soliwri
auch Weihbischof von Trient
(für Chur bezeugt: 1359/60)
Michael
Bischof von Sitia auf Kreta
(für Chur bezeugt: 1378)
P. Dietrich, Minorit
Bischof von Seny in Kroatien
(für Chur bezeugt: 1392-1398)
Liste der Weihbischöfe
vor der Reformation [Teil 2]
15. Jahrhundert
P. Berthold, Dominikaner
Bischof von “Sewastopolensis” [?]
(für Chur bezeugt: 1406-1408)
Conrad Simplici, Prämonstratenster
gebürtig von Chur
Pfarrer von Sagogn
(für Chur bezeugt: 1411-1418)
P. Panthaleon, Franziskanerminorit
Bischof von “Sichariensis” [?]
(für Chur bezeigt: 1420-1433)
P. Johannes
Erzbischof von Caesarea in Palästina
auch Weihbischof von Konstanz
(für Chur bezeugt: 1440)
P. Johannes de Blatten, MInorit
Bischof von Belinas in Syrien
(für Chur bezeugt: 1441/42
P. Johannes Nell, Minorit
Bischof von Chrysopolitanus in Arabien
(für Chur bezeugt: 1459-1467
P. Burkhard Tubenflug, Dominikaner
Prior im Kloster St. Nicolai, Chur
Bischof von Sebaste in Palästina
(für Chur bezeugt: 1471-1473)
P. Johannes Theodorici, Minorit
Bischof von Tripolitanus in Syrien
auch Weihbischof von Brixen
(für Chur bezeugt: 1479-1488)
P. Balthasar Brennwald, Dominikaner
Bischof von Troia in Kleinasien
gebürtig von Walenstadt
auch Weihbischof in Konstanz
(für Chur bezeugt: 1491-1500)
16. Jahrhundert
P. Stephan Tschuggli, Dominikaner
Bischof von “Bellinensis” [?]
gebürtig aus Stuben
Konventuale im Kloster St. Nicolai, Chur
(für Chur bezeugt: 1501-1538)